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01/Grundlagen

Obwohl auf dem Areal der Alten Messe seit 1996 keine Messeaktivitäten mehr stattfinden prägen im Wesentlichen die ikonografischen Bauten aus den 20ern sowie den Jahren der DDR den atmosphärischen Grundton der Anlage.

Die prominentesten Zugänge zur Alten Messe befinden sich, von der Innenstadt kommend, am Deutschen Platz und am Osttor an der Prager Straße. Beiden Zugängen ist gemein, dass sie durch signethafte Messebauten sowie eine große Plastik des Mustermesse-Logos definiert werden.

Es erscheint daher folgerichtig zu sein auch die vorhandenen, zeichenhaften „Erkennungs- bauten“ der ehemaligen DDR auf ihre Qualitäten abzuhorchen, deren verborgenen, manch- mal etwas spröden Charme offenzulegen und mit einer zeitgemäßen Bauweise zu versöhnen.

02/Fassade

Der klar und funktional geordnete Baukörper verlangt nach einer Fassadengliederung, die sich mit diesem Ordnungsprinzip nahtlos verzahnt. Dieses soll aus einem regelmäßigen und weithin sichtbaren System aus hellen, großformatigen Glasfaserbetonelementen bestehen.

Dieses regalartige Primärsystem („Grid“) wird mit Elementen („Fills“) bestückt, die alle funktionalen Anforderungen an die Außenwand eines modernen Büroraums erfüllen: Sommerlicher und winterlicher Wärmeschutz, Lüftungsfunktion, außenliegender Sonnenschutz, Absturzsicherung, Rettungsfenster und natürlich belichtete Arbeitsplätze mit geringer Einsehbarkeit von außen. Diese Fills bestehen aus einem Brüstungselement aus verhalten durchgefärbtem Sichtbeton sowie einer Fensteranlage aus Blockfenstern mit Dreifachverglasung und Aluminiumpaneelen zum Anschluss innerer Trennwände.

Je nach Gebäude unterscheiden sich die Fills in ihrer Farbgebung: Ein zurückhaltendes, entsättigtes Blau für Bauteil 1 und ein gedecktes Grün für Bauteil 2. Die Farbtöne Weiß, Blau und Grün verweisen auf moderne Biotechnologien (Industrielle Biotechnologie, Pflanzenbio- technologie, Aquatische Biotechnologie).

Das Material Beton nimmt bewusst Bezug auf die brutalistisch anmutenden Eingangsbauwerke. Deren Rationalität, Plastizität und Serialität können dank der leichten Vorsatzschalen und mittels einer fein abgestimmten Fügung in eine klare, moderne Architektur übersetzt werden. Dieser Bezug und die Klarheit der Fassade ermöglicht es den Gebäuden sich als neue Bausteine in den vorhandenen Kontext einzufügen.

Darüber hinaus unterscheiden sich die Fassaden der beiden Gebäude, trotz ihrer offensichtli chen Verwandtschaft, im Detail:

Den Außenwänden beider Technikgeschosse wird jeweils eine freitragende Membrane aus Streckmetallgittern vorgelagert. Tagsüber reflektiert das Material den Himmel und geht in dessen Licht- und Farbenwelt über. Nachts lassen Bodenleuchten zwischen Membrane und Außenwand die Aufbauten mit ihrem indirekten Licht sanft leuchten.

Die Bedeutung der Gebäudezugänge zur Adressbildung, als Visitenkarte und Ort der Begeg- nung unterstreichen wir beim blauen Gebäude durch ein auskragendes Vordach unterstrichen. Die Adresse des grünen Gebäudes wird durch den Vorplatz definiert. Beim Betreten findet der Besucher im Inneren eine Café- und Healthbar vor.

03/Vorplatz und Außenräume

Das Zurücktreten des grünen Gebäudes eröffnet die Möglichkeit einen barrierefrei erschließ- baren Vorplatz zu schaffen, der als halböffentlicher Bereich zwischen Straßenraum und Gebäude vermittelt und dem Haus eine besondere Bedeutung zuweist. Drei lange Bänke aus Beton mit vorgelagerten Lavendelbüschen weisen in Richtung Eingang und laden durch die spielerische Anordnung zum Sitzen ein.

Zwischen den beiden Häusern befindet sich eine „grüne Lunge“, deren linear gepflanzte Baumreihe sich mit Lichtstelen abwechselt um den Zwischenbereich auch nachts zu einem sicheren und angenehmen Ort machen.

Im Rhythmus der Gebäudeachsen machen Bodenleuchten die gesamte Anlage auch bei Dunkelheit erlebbar.

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