Oberschule Martin-Herrmann-Straße | Leipzig

Der Bildungscampus Arthur-Nagel-Straße ist ein Ort des Lernens, der Begegnung und des sozialen Miteinanders. Mit der Entwicklung des Campusparks entsteht für die Schüler:innen wie auch für die Bewohner:innen des Quartiers ein angenehmer und gesunder Raum für Kommunikation, Bewegung und Erholung. Der Campuspark bildet die räumliche Mitte des Schulareals.
Die Neubauten der beiden Schulen markieren den östlichen und westlichen Auftakt des neuen „Bildungsboulevards“ Arthur-Nagel-Straße. Als städtebauliche Solitäre prägen sie die Identität des Quartiers und fügen sich selbstbewusst in die bestehende Umgebung ein. Die Grünflächen liegen im Zentrum des Gebietes und bilden einen Teil des ökologischen Kontinuums, das sich vom Küchenholz bis zum Kulkwitzer See erstreckt – ein Gefüge aus Wald, Park, Kleingärten und landwirtschaftlich genutzten Flächen.
Als Beitrag zu einer sozialen und lebensfreundlichen Entwicklung des Quartiers sind die Spiel- und Sportflächen des Campus öffentlich nutzbar. Die Sportanlagen sind in respektvollem Abstand zur nördlichen Wohnbebauung angeordnet.

Die Gemeinschaftsschule wird als leistungsfähiges, zukunftsorientiertes Schulgebäude entwickelt und bietet ein vielfältiges, barrierefreies und inklusives Raumangebot. Die vorhandene Gebäudestruktur wird erhalten und revitalisiert. Zwei Klassenraumkuben ergänzen den Bestand zu einem rechteckigen Baukörper mit einem zentralen Atrium.
Dieses Atrium bildet das Herz der Schule – eine zentrale Erschließungshalle, die zugleich für Pausenaufenthalte, Veranstaltungen und informelles Lernen genutzt werden kann. Die Überdachung reduziert die wärmeübertragende Gebäudehülle und senkt damit den Heizenergiebedarf.

Auf jeder Etage entstehen zwei Flex-Cluster, bestehend aus den allgemeinen Unterrichtsräumen einer Jahrgangsstufe, einem Teambereich, Lagerflächen sowie technischer und sanitärer Infrastruktur. Die Mitte des Clusters bildet ein als Freilernbereich nutzbarer „Marktplatz“. Zwischen den beiden Clustern sind zentrale Bereiche wie Fachunterrichtsräume, Bibliothek und Verwaltung angeordnet. Gruppen-, Kurs- und DAZ-Räume an dieser Schnittstelle lassen sich organisatorisch flexibel den Clustern oder den zentralen Bereichen zuordnen. Im obersten Geschoss ergänzen die naturwissenschaftlichen Unterrichtsräume das Raumprogramm der Schule. Die Nutzbarkeit der Dachflächen als Garten wird in der weiteren Planung geprüft. Die neuen Bauteile sind als leichte Konstruktion geplant; sollten die Tragreserven des Bestands nicht ausreichen, kann die Lastabtragung über neue Strukturelemente erfolgen.
Die konstruktive Regelmäßigkeit des Bestands setzt sich im modularen System der Ergänzungsbauten fort und ist an der Fassade ablesbar. Niedrige Brüstungen ermöglichen sitzenden Nutzer:innen den Blick in den Campus. Die Begrünung des Laubengangs verbessert das Mikroklima und fördert die Biodiversität.




