Erweiterung der Karl-Heine-Schule | Leipzig

Die gesamte Schulanlage wird in den Landschaftsraum des Palmengartens eingebettet, was die besondere Qualität des Ortes ausmacht. Die Orientierung zu Bäumen, Wasser und Licht wird im Entwurf fortgeführt, um die naturnahe Leichtigkeit eines „locus amoenus“ – eines angenehmen und gesunden Lernorts – zu vermitteln.

Der offene Schulplatz dient als Orientierungs- und Aufenthaltsfläche und steht symbolisch für einen demokratischen, hierarchiefreien Raum, von dem aus die einzelnen Gebäude dezentral erschlossen werden. Die neue Sporthalle und der Erweiterungsbau fügen sich behutsam ein, wobei wertvolle Bäume erhalten und in die Schulhofgestaltung integriert werden. Sitzbänke schaffen Kommunikationsinseln und fördern Begegnung. Alle Außenanlagen werden vollständig barrierefrei gestaltet, mit Natur- und Betonpflaster im Eingangsbereich sowie hell bitumengebundener Fläche auf dem Schulhof. Sport- und Spielbereiche erhalten wassergebundene Decken und Kunststoffbeläge.

Die bestehende Raumstruktur wird genutzt, ohne tragende Wände anzutasten. Neue Treppenhäuser auf der Südseite von Häusern B, C und D sichern die Rettungswege. Drei Aufzüge mit Kleinbohrpfählen gewährleisten Barrierefreiheit im gesamten Ensemble.
Der Laubengang wird verglast und dient als wettergeschützte Pausenfläche, zugänglich von Hof und Gebäuden. Die Verglasungsprofile werden hinter bestehenden Pfeilern verborgen, sodass sie von außen nicht sichtbar sind. In der historischen Turnhalle (Haus E) werden Einbauten entfernt, um einen großzügigen, hellen Raum zu schaffen, verbunden durch eine einläufige Treppe mit dem 1. Obergeschoss. Ein langgezogener Fensterschlitz an der Aula ermöglicht Ein- und Ausblicke in den Palmengarten.

Die Sanierung und Erweiterung der Oberschule Karl-Heine-Straße verbindet denkmalgeschützte Bestandsgebäude mit modernen Lernlandschaften. Die klare Gliederung in Cluster, die barrierefreie Gestaltung, die Integration in den Palmengarten und die neuen Fach- und Sportbereiche schaffen eine inspirierende, flexible und sichere Lernumgebung. Architektur, Pädagogik und Naturraum werden so zu einem kohärenten, identitätsstiftenden Schulcampus.


